Die Untergailer Festtagstracht
Die Untergailtaler Festtagstracht wird in erster Linie am Jahreskirchtag getragen. Da sie fest an dieses Brauchtum gebunden ist, konnte sie zusammen mit diesem überleben. In den letzten Jahren bemüht man sich verstärkt, diese wunderschöne und wohl einzigartige Tracht im Alpenraum nachzuschneidern, alte Muster zu erhalten und unverfälscht an die Jungen weiterzugeben Dabei hat sich die Trachtenschneiderei Fischer in Nötsch, die als Familienbetrieb seit 1885 auf eine lange Tradition in der Herstellung der Gailtaler Tracht zurückblicken kann, um die Erhaltung der Tracht besonders verdient gemacht. Auch die rund 40 Frauentrachten, die die Villacher Bauerngman im Laufe der letzten Jahrzehnte angeschafft hat, stammen aus der Werkstatt Fischer.
Text: Fischer
Die Gailtaler Männertracht
Den richtigen Kontrast zur bunten Frauentracht bildet die recht dunkel gehaltene Männertracht. Sie deutet auf den ehemaligen Berufstand der bäuerlichen Fuhrleute hin und gehört zum Typus der Stiefelhosentrachten. Über dem weißen Leinenhemd mit seinen bauschigen Ärmeln und der Hexenstich-Stickerei an Kragen und Manschetten wird ein hochgeschlossenes Gilet aus bestickten Samt oder Seide getragen. Das Gilet wird mit einer dichten Reihe Silberknöpfen geschlossen, darüber wird ein buntes Seidentuch gebunden. Dazu kommt ein brauner oder schwarzer Samtrock mit Borteneinfassung, der wahlweise als Einreiher oder doppelreihig getragen wird. Die schwarzen oder braunen Schaftstiefel über der Kniebundhose aus Leder reichen bis über die Knie. Ergänzt wird die Tracht mit einem breitkrempigen Velourhut mit herunterhängenden Quasten und einer schwarzen Zipfelmütze mit bunten Streifen, die meist aus der Rocktasche hängt.